Wir singen für: AusGezeichnet e.V.
Am 15. Februar 2016 wurde Vanessa Münstermann mit 28 Jahren Opfer einer Säureattacke. Ihr ehemaliger Freund hatte ihr aufgelauert und ihr Schwefelsäure ins Gesicht geschüttet, weil sie ihn verlassen hatte. Den lebensgefährlichen Verletzungen folgte eine Unzahl von medizinischen Behandlungen, und sie wird lebenslang unter den Folgen zu leiden haben.
Aber sie ist nicht in der Opferrolle geblieben. Vanessa Münstermann hat die Gründung ihres Vereins AusGezeichnet e.V. bekanntgegeben. Es ist „ein Verein von Entstellten für Entstellte“, wie die junge Frau sagt. Sie berichtete, dass Ihr erst durch ihr Schicksal ihre Stärken bewusst wurden. So versucht sie nicht, sich oder ihre Narben zu verbergen. Nur, weil man nicht aussehe wie andere Menschen, sei man nicht weniger wert, sagt sie. Im Gegenteil: Sie und andere Menschen mit Entstellungen, Brand- oder Unfallopfer beispielsweise, seien zwar gezeichnet. Aber sie seien gleichzeitig besonders, zum einen, weil jeder Mensch das sei, zum anderen aufgrund ihrer Geschichte. Daher seien sie „aus-gezeichnet“ – so kommt der Vereinsname zustande.
Mit ihrem neuen Verein will Vanessa Münstermann ihre eigenen Erfahrungen einsetzen, um anderen Entstellten zu helfen. Dabei gehe es um psychische Stabilisierung durch Austausch und Gespräche, aber auch um konkrete finanzielle Hilfe für Opfer. Vanessa Münstermann will zudem Menschen, deren Angehörige beispielsweise nach einem Unfall im Krankenhaus liegen und mutmaßlich entstellt sein werden, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zugleich möchte sie um Aufmerksamkeit für die Schicksale von anderen Entstellten werben. Dazu sollen Fotos und Berichte auf der Internetseite des Vereins http://www.ausgezeichnet-ev.de veröffentlicht werden. „Wir sollten uns nicht verstecken“, sagt die junge Frau.
Um seine Aufgaben zu finanzieren, bittet der Verein um Spenden. Die Kontonummer entnehmen Sie auf der Homepage http://www.ausgezeichnet-ev.de